Projekt des NÖ Viertelfestivals 2011
Zu sehen: eine 2,4 m hohe, laufende Figur – ein Ikon, ähnlich den in Gebäuden angebrachten Leitsymbolen -, angebracht an der Lärmschutzfassade des Ernst Höger Hofes hoch über der stark befahrenen Grazer Strasse in Wiener Neustadt. Einige der Glaselemente des Bildes sind mit Solarzellen bestückt und mittendrin dieser offensichtlich flüchtende Mensch.
Flüchtet er vor der nuklearen Katastrophe oder läuft er für den Ausstieg aus der Atomenergie? Ist der Umgang mit der Energiekrise und dem Klimawandel seitens der Politik schlicht zum Davonrennen? Der Raum für individuelle Interpretationen ist groß. Es irritiert. Ein Warnzeichen? Und Solarzellen?
Ikons sind eindeutig lesbare Gebrauchszeichen. Eines der am häufigsten vorkommenden Ikons ist das Fluchtwegsymbol, es zeigt uns den Ausgang, Notausgang. Bei Gefahr soll es uns schnellstes Entkommen ermöglichen.
Vor welchem Hintergrund nehmen wir es wahr?
Der Großteil der in Österreich verbrauchten Energie wird aus fossilen Brennstoffen gewonnen. 2008 stammten nur 28 % unseres Energieverbrauchs aus erneuerbaren Energiequellen. Dieser Anteil soll nach EU-Vorgaben bis 2020 auf 35 % ansteigen. Besonders in der Solarstromerzeugung hinkt Österreich ganz Europa hinterher. Österreich erreicht das Ziel des Kyoto-Protokolls, seine Treibhausgasemissionen bis 2012 um 13% zu senken, nicht annähernd. Der Verkehrssektor ist der zweitgrößte Verursacher von THG (Treibhausgas)-Emissionen.