Drei Chinesen in der Qinghai-Tibet-Bahn

Kooperation von KÖR Kunst im öffentlichen Raum Wien und den Wiener Linien, UBahn-Station Schottentor 2009-1011, ab 2014 permanente Installation bei Equalizent

Die Bahn in Tibet

Die Qinghai-Tibet-Bahn ist die höchstgelegene Eisenbahnstrecke der Erde. Sie wurde am 1. Juli 2006 eröffnet und verbindet die Provinz Qinghai mit der Hauptstadt Lhasa des Autonomen Gebietes Tibet. Noch nie wurde eine Eisenbahnstrecke in so großer Höhe, auf so schwierigem Terrain gebaut. Fast die gesamte Route liegt über 4000 Meter hoch, am Scheitelpunkt erreichen die Gleise sogar 5072 Meter; ein großer Teil der Strecke führt mittels aufwendig angelegten Trassen über Permafrostboden. In Peking sieht man offiziell die spektakuläre Qinghai-Tibet-Bahn als weiteren Beweis dafür, dass man für Tibet nur das Beste im Sinn habe.

Viele Tibeter haben Bedenken. Sie fürchten, Peking werde mithilfe der Qinghai-Tibet-Bahn die Region noch fester in den Griff nehmen. Die Eisenbahn werde immer mehr Chinesen auf das Dach der Welt schaffen und damit die Tibeter und ihre Kultur weiter an den Rand drängen. Auch könne Peking Tibets Bodenschätze nun kostengünstiger ins Landesinnere schaffen und im Notfall schnell Truppen nach Lhasa transportieren …

Wird die Quingzang-Tibet-Bahn zu einem Symbol zur Auslöschung der tibetischen Kultur?
Oder sollen wir das Bild als Vision einer Zukunft lesen, in der chinesische Touristen in ein freies Tibet kommen und einem stolzen Volk zuwinken?

Die Künstlerin Barbara Krobath unternahm längere Reisen durch die Autonome Republik Tibet und die osttibetischen Gebiete Amdo und Kham. Dabei erfuhr sie viel über das Leben der Tibeter und ihre Kultur, wurde aber auch öfters Zeugin von Übergriffen der chinesischen Miliz gegen die tibetische Bevölkerung.

Die Bahn in Wien

Barbara Krobaths Fliesenmosaik Drei Chinesen in der Qinghai-Tibet-Bahn wird ab Mai 2009 in der großen Vitrine über den Bahnsteigen in der U2 Station Schottentor ausgestellt. Das 19m2 große Bild der Drei Chinesen in der Qinghai-Tibet-Bahn ist aus ca. 40 000 Bisazza-Glasmosaikfliesen zusammengesetzt und wurde von gehörlosen Kursteilnehmern des Schulungszentrums Equalizent gelegt. Ab 2014 permanente Installation im Innenhof von Equalizent, 1020 Wien, Obere Augartenstraße 20

Fliesenbild Barbara Krobath „Drei Chinesen in der Qinghai-Tibet-Bahn“ Mai bis September 2008 Eine Kooperation von KÖR Kunst im öffentlichen Raum Wien und den Wiener Linien U2 Station Schottentor, Liftgalerie über dem U2 Bahnsteig, 1010 Wien Das Fliesenbild von Barbara Krobath zeigt drei Touristen, die aus einem Zugfenster winken und fotografieren. Eine universale Wohlfühl-Chiffre, die auf den ersten Blick harmlos und heiter wirkt. Doch es handelt sich hier um einen besonderen Zug: Die Qinghai-Tibet-Bahn ist die höchstgelegene Eisenbahnstrecke der Erde (Scheitelpunkt: 5072 m). Das Prestigeprojekt der chinesischen Regierung, von dem schon Mao Tse Tung träumte, wurde am 1. Juli 2006 eröffnet und verbindet die Provinz Qinghai mit der Hauptstadt Lhasa des Autonomen Gebietes Tibet. Ist die Bahn ein Mittel, um immer mehr Chinesen auf dem Dach der Welt anzusiedeln und damit die Tibeter und ihre Kultur weiter an den Rand zu drängen? Wird sie im Notfall schnell Truppen nach Lhasa transportieren? Oder sollen wir das Bild als Vision einer Zukunft lesen, in der chinesische Touristen in ein freies Tibet kommen und einem stolzen Volk zuwinken? Das 19m2 große Bild der Drei Chinesen in der Qinghai-Tibet-Bahn ist aus ca. 40 000 Bisazza-Glasmosaikfliesen zusammengesetzt. www.koer.or.at

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